Bürgermeisterkandidat Tobias Decker schlägt Gründung einer städtischen Projektgesellschaft für das Missionshausareal vor

Über 150 Gäste bei der vergangenen Informationsveranstaltung der BI Missionshaus zeigten das enorme Interesse der St. Wendeler Bürgerinnen und Bürger an der Zukunft des Missionshausareals sowie ihren Wunsch nach umfassenden Informationen. Neben der mangelhaften Kommunikation wurde insbesondere die Dichte der geplanten Wohnbebauung sowie die vollständige Abhängigkeit von einem einzigen Investor für das gesamte Areal kritisiert.

Tobias Decker, St. Wendeler Bürgermeisterkandidat der Freien Demokraten, teilt diese Bedenken: „Als historisch bedeutsamer Ort mit überregionaler Relevanz sollte die Entwicklung im Interesse der St. Wendeler Bürgerinnen und Bürger erfolgen und nicht allein im Interesse eines einzelnen Investors.“

Decker schlägt daher vor, eine städtische Projektgesellschaft zu gründen, die das Areal direkt von den Steylern erwirbt. Die Projektgesellschaft würde dann die Interessen der Bürger vertreten und dafür sorgen, dass die geplanten Projekte den Bedürfnissen der Stadt entsprechen.

„Eine solche Projektgesellschaft wurde unter Bürgermeister Bouillon Ende der 90er Jahre für die damalige Konversion des Kasernengeländes eingerichtet. Mit der damaligen Gründung der Wendelinuspark GmbH hat man bewiesen, dass eine städtische Projektgesellschaft ein effektives Instrument für die umfassende und zukunftsorientierte Entwicklung bedeutender städtischer Areale sein kann“, sagt Decker. „Wir sollten auf den Erfahrungen und Erfolgen der Vergangenheit aufbauen und dafür sorgen, dass das Missionshausareal in ähnlicher Weise zum Wohle unserer Stadtgemeinschaft genutzt wird. Was unserer Stadt vor 25 Jahren mit einem wesentlich größeren Areal gelungen ist, sollte uns heute in ähnlicher Weise auch mit dem Missionshausareal gelingen.“

Decker betont, dass die Gründung einer städtischen Projektgesellschaft nicht nur die Kontrolle über den Entwicklungsprozess sichern würde, sondern auch Möglichkeiten für eine echte Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung schaffen könnte. In einem vorgelagerten Ideenwettbewerb könnten Bürgerinnen und Bürger sowie verschiedene private Investoren Konzepte für das Areal entwickeln.

„Die CDU und Bürgermeister Klär sollten echte Bürgerbeteiligung nicht allein auf das Verteilen von Wahlkampfflyern zur Ideensammlung beschränken, sondern sie auch tatsächlich ermöglichen“, fügt Decker hinzu.

Darüber hinaus betont Decker, dass der Neubau einer Grundschule grundsätzlich nicht in die Hände eines privaten Investors gelegt werden sollte: „Bau und Unterhaltung von Schulgebäuden sind originäre Aufgaben einer Kommune. Ein energetisch effizienter Neubau könnte langfristig zu erheblichen Einsparungen führen, insbesondere mit Unterstützung von Förderprogrammen des Landes und des Bundes.“

Decker schlägt vor, neben dem Bosenbachstadion auch eine Ansiedlung der Grundschule oberhalb des jetzigen Sportzentrums in der Nähe des technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrums ernsthaft zu prüfen.